
Ende September war ich dabei, bei der Zoom-Präsentation der Resultate der zweiten CONTOC-Studie. In dieser Studie untersuchte ein Forschungskonsortium aus Deutschland und der Schweiz, ob Kirchgemeinden auch nach Corona ihre Online-Angebote beibehalten. Viele Resultate (siehe Webseite Contoc) waren kaum überraschend. An einigen Stellen habe ich mich aber auch gewundert.
Die Feststellung, dass kirchliche Online-Kommunikation und Online-Gottesdienste persönliche Begegnungen, Unterstützung, Wertschätzung, Gemeinschaftsbildung und Vernetzung ermöglichen, hätte ich in dieser Deutlichkeit und Klarheit nicht erwartet.
Dass Seelsorge nach wie vor eher analog als digital stattfindet, war zu erwarten. Den Zusatz aber, „Dominierend ist in diesem Bereich nach wie vor der Einsatz des Telefons“, fand ich dann doch etwas merkwürdig. Was, wenn das Telefon ein Smartphone ist? Ist der Übergang vom analogen Anruf zum Videoanruf per WhatsApp wirklich eine so grosse Hürde? Ist ein Videoanruf für Seelsorgegespräche weniger geeignet als ein analoger Telefonanruf?
Am meisten überrascht haben mich aber die Unterschiede zwischen den Resultaten aus Deutschland und der Schweiz. In den meisten Punkten stimmten die Resultate zwar sehr gut überein. Einzig bei der Frage nach der Unterstützung gab es deutliche Unterschiede: Schweizer Kirchgemeinden äusserten den Wunsch nach zentraler, landeskirchlicher Unterstützung deutlich häufiger als deutsche Kirchgemeinden. Gewünscht wurde Unterstützung durch die landeskirchliche Öffentlichkeitsarbeit, kirchliche Fachstellen, durch die landeskirchliche Leitungsebene, den IT-Support der Kirche oder durch die Dekanate. Sowohl durch den Ausbau der strukturellen Rahmenbedingungen (der technischen Ausstattung), wie auch der kirchlichen Unterstützungssysteme (durch IT-Fachstellen und Weiterbildungen).
Am Ende der Resultatepräsentation war für mich die Frage offen: Was genau wird gewünscht? Mit welchen digitalen Tools und Angeboten kann die Landeskirche unterstützen?
„Ist der Übergang vom analogen Anruf zum Videoanruf per WhatsApp wirklich eine so grosse Hürde? Ist ein Videoanruf für Seelsorgegespräche weniger geeignet als ein analoger Telefonanruf?“ viele, die im homeoffice via zoom mit andern zusammenarbeiteten, waren mit der zeit fast ein bisschen traumatisiert – weil sie fanden, dass sie auf dem bildschirm so blöd aussehen. habe selbst keine erfahrung mit whatsapp oder seelsorge via video, aber was den homeofficer*innen passiert ist, könnte mir auch noch passieren. als ich von ihnen las, dachte ich: jetzt sind sie bestraft, weil sie mit bild statt nur mit ton fast 100% mehr energie verbraucht haben. mein wohlbefinden am ganz gewöhnlichen festnet, das ich im übrigen auch kaum verwende, ist um so mehr ein fest, als ich wert darauf lege, mit möglichst wenig elektronik und technik zu leben und zu arbeiten. etwas eigenartig finde ich auch die handy aussenlautsprecher, die man 200 meter weit hört. manchmal eine plage. eine physiotherapeutin, die so mit ihren klient*innen telefonierte, ermahnte ich mal an den datenschutz. sie sah es ein. ein andermal telefonierte eine afrikanerin im bähnli mit einem landsmann in einem kriegsgebiet. davor hatte ich grossen repekt, musste aber mit der zeit das abteil aus akustischen gründen wechseln. zum trost für digitalisierungsfreaks: das festnet ist seit ende 2017 auch bei mir nicht mehr analog.