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Fragen zu Ihrem Christsein

Grabkapelle in der Auferstehungskirche: hohe Säulen dahinter erkennbar ein Kirchenraum.

Wir erhalten oft die Rückmeldung, der Kirchenreformprozess solle sich mehr dem Inhalt und der Botschaft und weniger strukturellen Fragen widmen. Kirche soll einen christlichen Erfahrungsraum für Sehnsucht, Staunen und Erkennenwollen bieten – so eine Handlungsempfehlung der Arbeitsgruppe „Inhalte und Botschaft“. Die Fragen des Monats zu diesem Thema.

  1. Was ist für Sie der Kern Ihres Christseins?
  2. Ist ihr Glaube für Sie Privatsache oder macht Ihr Glaube Sie zum Teil einer (öffentlichen) Gemeinschaft?
  3. Welchen Rahmen und welche (institutionelle) Unterstützung brauchen Sie für Ihren Glauben, für Ihr Christsein?
  4. Wann und bei welchem Anlass bzw. Angebot haben Sie Kirche als christlichen Erfahrungsraum für Sehnsucht, Staunen und Erkennenwollen erlebt?
  5. Wie, mit wem und in welchen Formaten möchten Sie sich gern über Glaubensinhalte und Theologie austauschen?

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Eingestellt von Informationsdienst der Landeskirche

Der Informationsdienst der Landeskirche, Claudia Daniel-Siebenmann und Barbara Laurent, leiten und administrieren den Blog der Reformierten Landeskirche Aargau.

4 Kommentare

  1. Wie, mit wem und in welchen Formaten möchten Sie sich gern über Glaubensinhalte und Theologie austauschen?

    Ich wünsche mir das sich die Landeskirche als Vordenker/Denkfabrik positionieren würde zum Thema Evangelium verkünden.
    (Kirchenordung: Das ist der tragende Grund unserer Kirche: Die allumfassende Liebe Gottes, wie sie sich in Jesus Christus offenbart. Und der Glaube an den dreieinigen Gott. Der tragende Grund der Evangelisch-Reformierten Landeskirche des Kantons Aargau.)

    Warum?

    In den letzen Jahren verwandelt sich das soziale Umfeld im Bezug zum Christentum von neutral/positiv zu irrelevant/feindlich. Es gibt schon grössere Bevölkerungsgruppen die Kirchen und die Botschaft der Bibel als ein Hinderniss des Fortschritts der Menschheit sehen das neutralisiert oder noch besser, gleich ganz eliminiert werden muss.

    Das braucht eine Aufarbeitung aus geschichtlicher und sozialer Perspektive. Es haben allerdings nur sehr wenige die Ausbildung oder die Zeit um sich damit effektiv auseinanderzusetzen.

    Ein geschichtliches Studium dazu ist notwendig weil sich die Kirche ja schon oft in ähnlichen Situation gefunden hat. Wie hat die Kirche damals darauf reagiert? Was hat funktioniert und was nicht? Was von dem ist relevant für uns heute?

    Weltweit setzen sich im Moment viele Kirchen mit genau diesem Thema intensiv auseinander. Fast alles davon ist allerdings nicht in Deutscher Sprache zugänglich. Wir sollten aber trotzdem gut informiert sein über was auf international Ebene in der universellen weltweiten Kirche passiert.

    Beides ist essentiell für eine gelungene Kirchenreform und ich sehe hier dass die Landeskirche am besten positioniert ist eine Position als Vordenker/Denkfabrik zu nehmen.

  2. Was ist für Sie der Kern Ihres Christseins?

    = Jesus Christus, Glaube, Hoffnung, Liebe, Freude, Einfachheit, Barmherzigkeit – gibt es dafür 1 Wort?

    Ist Glaube für Sie Privatsache oder macht Ihr Glaube Sie zum Teil einer (öffentlichen) Gemeinschaft?

    = Beides – Religion ist „Privatsache“, „Gewissenssache“, die sich öffentlich-politisch-soziokulturell manifestiert u.a. als Gemeinschaft der Kirche und als Verpflichtung für und Freude an der Gemeinwesenarbeit.

    Wann und bei welchem Anlass bzw. Angebot haben Sie Kirche als christlichen Erfahrungsraum für Sehnsucht, Staunen und Erkennenwollen erlebt?

    = Kasualien, Kasualien, Kasualien… (Mehr Feier, weniger blabla)

    Wie, mit wem und in welchen Formaten möchten Sie sich gern über Glaubensinhalte und Theologie austauschen?

    = Mit allen, die wollen und den Mut dazu haben und die Zeit.
    In allen Formaten, am liebsten im persönlichen Gespräch, egal wo, oder in einem Glaubenskurs, einer anderen Veranstaltung oder beim Kaffee nach dem Gottesdienst!

  3. der kern ist der tod – der ungeniessbar ist, an dem man sich die zähne ausbeissen kann – , der sterben muss, damit neues leben, selbständigkeit und gemeinschaft, entstehen kann. (joh 12.24) die inhalte sind das, was zur verwunderung führt. sie ist dann der ursprung des erkennenwollens. an auffahrt wurde jesus gewahr, dass hinter der erde wieder himmel hervorkommt, und er fand sich – die andere selbstfindung – in einer mehr als raum und zeit, immer überall seienden erleuchtung. das hat ihn verwundert, so dass er noch einige modifikationen an seiner botschaft vornahm. Sie denken vielleicht, ich habe einen vogel. vielleicht ist es ja die taube, die uns in die ganze wahrheit leitet. (joh 16.12f) mein christentum besteht – pointiert gesagt – darin, dass ich nicht christ bin. gerade das jahr 2024 erinnert mich mit seiner 4, der zahl der ganzheit, daran, dass ich mich nicht mit einem teil zufrieden geben kann. nur mit dem ganzen. so wie das neue testament mit seinem letzten wort, wie ich es nenne, „alles in allem“, sich verlässt, um sich hundertfach zu empfangen. (mk 10.30) damit bin ich schöpfung und teil einer jedenfalls nicht kleineren öffentlichen gemeinschaft. im gottesdienst, in der kinderlehre, in der unterweisung vor der konfirmation und dann auch für erwachsene, in der seelsorge, in arbeitsgemeinschaften religion am gymnasium und auf meditationskursen und zen-sesshins habe ich kirche als den im beitrag genannten erfahrungsraum kennen gelernt. seit das fast alles über für mich unverträgliche elektronik läuft, bin ich fast auf das oder durch das internet beschränkt oder entschränkt. das ist vorerst meine station. darüber wie der zug weiterfährt, habe bisher keinen fahrtplan (hoffe lediglich, weiterhin ohne smartphone zusteigen zu können).

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