Nachdem wir in den letzten Monaten die Fragen des Monats zum Thema Gottesdienst von Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn übernommen haben, führen wir das Format weiter mit Fragen zu verschiedenen Themen, die im Rahmen des Kirchenreformprozesses auftauchen. Diesen Monat mit Fragen zur Zusammenarbeit zwischen Pfarramt, Sozialdiakonie und Freiwilligen.
- Von der Kaffeeküche bis auf die Kanzel: welche Arbeiten können von Freiwilligen übernommen werden?
- Geld, Anerkennung, persönliche Entfaltung oder Gemeinschaftserlebnis: was motiviert zur freiwilligen Mitarbeit?
- Pfarramt, Sozialdiakonie, Freiwillige: Wer macht die Arbeiten, die keiner gern macht und nach welchen Kriterien werden die Aufgaben verteilt?
- Priestertum aller Gläubigen und der Pfarrer als «vornehmer Diener der Gemeinde» (wie Zwingli es nannte) – wie ändert sich das Berufsbild des Pfarramts im Jahr 2030?
1. Die Geschichte des Christentums beweist, dass grundsätzlich alle Aufgaben von Freiwilligen übernommen werden können. Es gibt Aufgaben, die gewiss etwas anspruchsvoller sind und eine gute Einführung und Begleitung brauchen.
2. Die Motivation ist wohl sehr individuell, zumeist dürfte Motivation genug sein, dass man etwas zum Gelingen des Gemeindelebens beitragen darf und Gemeinschaft findet. Ich habe aber schon davon gehört, dass eine Kirchenpflegerin nicht von ihrem Amt zurücktreten wollte, weil sie finanziell auf die offenbar ziemlich üppige Entschädigung angewiesen war. Ab da wird es dann fragwürdig mit der Motivation.
3. Das Sekretariat oder das Pfarramt (jedenfalls meiner Erfahrung nach). Idealerweise würden die Aufgaben nicht nach Vorlieben, sondern nach Gaben verteilt.
4. Vermutlich ändert sich das Bild von „Gemeinde“ stärker als das Berufsbild des Pfarramts. Zu befürchten ist wegen des Fachkräftemangels allerdings eine Sakramentalisierung des Pfarramts (Pfarrpersonen müssen überall bei den Kasualien und Sakramenten aushelfen, wie die katholischen Priester). Das macht das Pfarramt noch unattraktiver als jetzt schon. Hier müsste man Gegensteuer geben können, was aber nicht so einfach ist. Ausserdem werden sich Gemeinden attraktiver positionieren müssen, um die (wenigen) guten verbleibenden Pfarrpersonen, Sozialdiakone etc. halten oder für sich gewinnen zu können.
Auch in der Kirche sind die Freiwilligen MitarbeiterInnen unverzichtbar. Sie tragen zum Zusammen LEBEN, und damit der Entwicklung der Gemeinschaft bei. Junge Menschen möchten oft etwas bewirken können. Dies bedingt jedoch,dass die ganze Gemeinde den Mut hat, neuem Raum zu geben.
nicht zu vergessen die zahlreichen freiwilligen, die auf beiträge reagieren – so dass adressat*innen in ihren überquellenden postfächern fast untergehen. warum so wenige sichtbare kommentare? weil frau*man auf dem internet zum freiwild werden könnte? von den zahlreichen motiven, es zu tun, eines: erkenntnis erzeugt molekularverbindungen, die manch andere übertreffen. 😉