
«Das Grab ist leer, das weisse Blatt noch nicht beschrieben, die Leinwand noch nicht bemalt» – so haben wir in der Arbeitsgruppe «Handlungsfelder» unsere Arbeit für die Kirchenreform 26/30 aufgenommen.
In den ersten Sitzungen wurden uns Unmengen von Informationen gegeben und der Kirchenrat gab uns erste Fragen mit auf den Weg. Aber zunächst müssen wir uns erst als Gruppe kennenlernen: Wer sind wir, wo stehen wir und mit welcher Motivation arbeiten wir in diesem Projekt mit. Ich gebe zu, im ersten Moment entstand bei mir der Eindruck: Wow, so viele Infos, schaffe ich es überhaupt, bin ich kompetent genug, in dieser Arbeitsgruppe mitzuwirken, schaffen wir es überhaupt, zu einem Ziel zu gelangen?
«Das Grab ist leer, das weisse Blatt noch nicht beschrieben, das Bild noch nicht gemalt»
Und dann beschäftigten wir uns zum ersten und sicher nicht letzten Mal mit dem «U-Prozess», dem Weg vom «Downloaden» über das Innehalten, Sehen, sich umwenden, loslassen bis hin zum «Performing». Wir befinden uns erst auf dem Weg und finden den Gedanken interessant und auch neu, die kreativen Ideen nicht aktiv zu suchen, sondern auf uns zukommen zu lassen. Und wir sind uns einig, dass wir uns bei unserer Arbeit immer wieder auf den Kern unseres «Christ-Sein» besinnen sollten: «Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit»
Die nächste Sitzung ist abgemacht und wir sind gespannt, wie wir das weisse Blatt Papier bzw. die Leinwand füllen, wie wir den Weg vom leeren Grab hin zu unserem neuen Pfingsten schaffen.
paulus sagt, auferweckt wird ein soma pneumatikon. das kann man, finde ich, nicht übersetzen. aber ich finde zudem, wer sich fragt, ob jesus das grab als physischer oder, wie das neue testament sagt, psychischer körper verlassen hat, sollte diese stelle 1kor 15.44 konsultieren. ist jesus heute derselbe wie damals? bei ihm ist nach der auffassung des neuen testaments das u besonders ausgeprägt: ganz nach unten, ganz nach oben. zwischen dem leeren grab und pfingsten auffahrt. meine meinung ist, dass jesus an auffahrt seinen begrenzten kontext verlassen hat und in einen internationalen und universalen dialog getreten ist. das ganz nach oben ist in meinen augen damit in frage gestellt: er tritt hinter das resultat dieses dialogs einen schritt zurück. er kann die alles verändernde vereinigung von allem mit allem (1kor 15.28, vgl 13.9-12) repräsentieren, will sich aber nicht mit fremden federn schmücken. während seiner auffahrt wurde er gewahr, dass hinter der erde auch wieder himmel hervorkommt. er fand sich in einer grossen erleuchtung. er fragte nach ihrem rand, fand ihn nicht, sagte sich aber zugleich, ohne rand geht nicht. sie ist, sagte er sich weiter, offenbar mehr als raum und zeit, für die betr rand dasselbe gilt wie für den raum. anstatt himmel sagte er von nun an erleuchtung, in der zweiheiten wie oben und unten, vor und nach (dem tod zb) aufgehoben sind: verneint, behoben und doch bewahrt. es bleibt bei ihm das u, das dialogische – aber in meinen augen ist es höchst relevant, dass er in vieler hinsicht nicht mehr derselbe ist wie damals, anders durch tod und dialog. und wenn wir schon bei der vortellungsrunde sind: von anfang an, als er noch „ungeniert reformiert“ hiess, kommentiere ich in diesem blog – obschon ich ein ausserkantonaler bin. es ist nicht mein programm, zu jedem beitrag einen kommentar zu schreiben, sondern dann, wenn ein beitrag mich dazu bewegt. das interaktive des internets ist geradezu traumhaft zur weiterentwicklung des denkens – auch wenn ein text von gar niemand gelesen werden sollte. aber was heisst niemand? jeder buchstabe, inklusive tippfehlern, wird von einem personähnlichen sein wahrgenommen, das, zb mir, auch feedbacks gibt. manchmal verwundert es mich, dass diese option nicht mehr wahrgenommen wird. andererseits steht es auch zur diskussion, ob und wie einer wie meine wenigkeit sie wahrnehmen soll. bisher mache ich es im gedanken, dass das anliegen der reform respektive redorm kantonsübergreifend ist. genug schlafen, habe ich gehört – man nannte es auch schon erwachen – , und du triffst die besseren entscheidungen. hätte ich noch schreiben sollen, dass auch das ganz nach unten in frage gestellt ist?