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Reisen mit leichtem Gepäck – drei Thesen zum Reformationssonntag

Wanderer bei Sonnenuntergang: barfuss mit Wanderstock

Verfasst von Urs Thönen, Vikar in Frick

Am Reformationssonntag habe ich über eine Stelle im Römerbrief gepredigt: Gerecht allein aus Glauben (Röm 3,21-31). Ich habe mich von den Thesen der Reformatoren inspirieren lassen und trage meine Gedanken daher, augenzwinkernd, ebenfalls in Thesen vor.

Erste These: Wer glaubt, kann neue Wege beschreiten

Paulus entdeckte, dass die Menschen allein aus Glauben gerechtfertigt sind. Um dies zu verbreiten, bereiste er weite Strecken. Er verkündete das Wort Gottes an entfernten Orten.
Später suchten die Reformatoren neue Wege, um ihre Überzeugungen zu teilen. Huldrych Zwingli fand in Christus den direkten Weg zur Seligkeit, der keiner Vermittlung durch Kirchenämter bedurfte. Er betonte die Freude an Gottes Wort und die Freiheit des Glaubens. Trotz der Konflikte, die die Reformation mit sich brachte, wurden die Menschen ermutigt, neue Wege zu beschreiten.

Zweite These: Vielfalt und Verschiedenheit gehören zur DNA der Reformierten

Der Glaube öffnet Türen für Menschen aller Herkunft, und die reformierte Tradition betont, dass Unterschiede nicht nur toleriert, sondern willkommen geheissen werden. Diese Vielfalt ist eine Stärke der Kirche und ein zentrales Prinzip der Reformation.

Dritte These: Reisen mit leichtem Gepäck

Paulus reiste zur See und zu Land. Er konnte nur das Nötigste mitnehmen und wusste wohl bereits, wie heute gesungen wird: Es reist sich besser mit leichtem Gepäck. Auch wir sollten uns von unnötigen Lasten befreien. Die einfacheren Lösungen sind meistens die besseren.

Reformierte Christen betonen die Freiheit und die Gnade, die es jedem ermöglichen, direkt mit Gott in Verbindung zu treten. Es sind optimale Bedingungen, um mit leichtem Gepäck zu reisen.

Verfasst von Urs Thönen, Vikar in Frick

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Eingestellt von Informationsdienst der Landeskirche

Der Informationsdienst der Landeskirche, Claudia Daniel-Siebenmann und Barbara Laurent, leiten und administrieren den Blog der Reformierten Landeskirche Aargau.

1 Kommentare

  1. das empfinde ich aber als schweres gepäck, dass man glauben muss, damit die sühne wirksam wird, um gerecht und gerettet zu werden, unter ausdrücklicher androhung des verderbens im fall, dass nicht. es ist paulus durchaus erlaubt zu sagen, er übernehme aus dem alten testament die tradition der gerechtigkeit aus glauben und nicht die aus werken. und da soll der rucksack auch so schwer sein, beladen mit all den inhalten aus schrift und tradition, die das und ähnliches explizieren, so dass umgekehrt (indem das alles wieder herauskommt) er uns trägt. grundlegender ist aber auch die relation umgekehrt: nicht rechtfertigung aus glauben, sondern glaube aufgrund der rechtfertigung, der neuschöpfung, durch die vertrauen und erkenntnis erst entstehen. und dann wird das gepäck nochmal erleichtert: die glaubenserkenntnis wird abgetan und es bleibt einzig die liebe als ein aus sich selbst seiendes, sich selbst ereignendes, sich mit sich selbst vereinigendes eines. das betrifft dann auch die bereiche ausserhalb der jüdisch-christlichen tradition und führt zugleich zur einsicht, dass reformation allein nicht genügt, dass es zusätzlich eine redormation braucht, ein nochmal drüber schlafen, worauf das ganze nun insgesamt hinausläuft, wo wir auch das dilemma loswerden: warum gnade für die einen und die andern nicht? (rm 3.21-31, 1kor 13.8ff, 15.28, 1joh 3.2)

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