
In diesen Wochen sind Rorate-Feiern und Lichtandachten im Gange. Häufig werden solche Lichtfeiern gut geschützt in Kirchenmauern abgehalten. Manchmal sieht man von aussen schön angeordnete Windlichter, die einen Weg anzeigen. Selten sind Kirchenräume aber Orte, an denen es wirklich dunkel ist.
Ganz andere Orte hätten es bitter nötig, dass dort ein Licht angezündet würde. In Elterngespräche vor der Konfirmation habe ich manchmal gesagt, mündige Christ:innen seien für mich Menschen, die auch an ganz dunklen Orten ein Licht anzünden können. Davon bin ich nach wie vor überzeugt.
Kirchliche Gemeinschaften und Engagierte sollten ihr Licht nicht unter den Scheffel stellen. Das Licht muss die schützenden Mauern verlassen und dahin, wo es dringend gebraucht wird. Dafür braucht es keine Scheinwerfer. Manchmal reicht eine Kerze. Diese kann trotz schützender Hand von einem Windhauch ausgelöscht werden. Aber an der offenen Kerze können auch weitere Kerzen angezündet werden.
Licht im Dunkeln macht neugierig und zieht unerwartete Gäste an.
Wenn Licht die Mauern verlässt, wird es weitum sichtbar. Licht im Dunkeln macht neugierig und zieht unerwartete Gäste an. Diese lassen sich nicht einteilen nach zugehörig und nicht. Wer Licht sieht, orientiert sich daran und bezieht sich darauf. Oder wendet sich bewusst von der Lichtquelle ab und sieht vielleicht den viel schwächeren Widerschein auf allem, was entgegensteht. Licht schafft Überfluss.
Stellt euer Licht nicht unter den Scheffel. Geht mit eurem Licht hinaus, wo es dunkel ist.
Ein Beispiel eines solchen Lichtes sind für mich die Schneller Schulen in Nahost (Link). Sie stehen Kindern aus christlichen und muslimischen Familien offen. Ein Teil der Plätze ist für Kinder aus armen Verhältnissen reserviert. Die Teilnahme am Schulgottesdienst ist freiwillig.
Weitere Beispiele gerne in den Kommentaren.