«Tut um Gottes willen etwas Tapferes», diesen Satz schrieb Huldrych Zwingli 1529 an die Zürcher Regierung, um sie zum Aufbruch zu drängen. Die Fragen des Monats zum Thema mutiger Aufbruch:
- «Tut um Gottes willen etwas Tapferes»: Wann haben Sie etwas Tapferes für Ihre Glaubensüberzeugungen getan? Was?
- Was hindert sie daran, etwas gänzlich Neues und Unerwartetes zu tun:
- die Erwartungen anderer;
- eigene Erwartungen;
- die finanzielle Lage;
- das Gesetzbuch?
- Was hilft beim Aufbrechen:
- reale Vorbilder;
- Bibelsprüche;
- Gebete;
- eine nette Wandergruppe;
- die Aussicht auf ein Picknick;
- das genaue Studium der Wetter- und Landkarte?
- Wie reagieren Sie, wenn ein Aufbruch ohne Sie stattfindet?
- Wir reagieren Sie, wenn der Aufbruch misslingt?
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ein tapferes schneiderlein von textilien im sinne von texten bin ich wohl schon, aber es geht, finde ich, nicht um die frage nach der tapferkeit, sondern, ob es verantwortbar ist. „“tuond umb gotzwillen etwas dapfers“ war das lebensmotto zwinglis, dann aber auch die aufforderung, den katholischen glauben mit waffengewalt zu besiegen. „non vi sed verbo“, wie luther sagte, dem aber nicht immer entsprach, „nicht mit gewalt, sondern mit dem wort“, ist mir lieber. allerdings: wie ist es heute? für den gründonnerstag eines: in meiner kindheit hörte ich, die welche jesus frenetisch empfingen, riefen nachher: „kreuzige ihn!“ eine der gravierendsten geschichtsfälschungen. die, welche ihm zujubelten, riefen dann bei pilatus: „bar abbas!“ und das heisst nicht, er solle den andern freilassen, sondern „den, den wir den ’sohn des vaters‘ nennen.“ grenzwertig, dass in der aktuellen nummer von „reformiert.“ pilatus als einfühlsam beschrieben wird. er hat der jüdischen bevölkerung ja gerade nicht nachgegegeben. die verkehrung durch die evangelisten als selbstschutz im römischen reich gehört zu den hauptursachen der judenverfolgung. und in der geschichte des morgigen karfreitags ein mensch, der trotz extremer demütigung durch folter und kreuzigung am ende seines lebens nicht mit gewalt reagiert hat, nicht zur rache aufgerufen hat. grundlegende gewaltprävention. ob die gewaltlosigkeit jesu historisch ist, weiss ich nicht. die botschaft der evangelien ist möglicherwiese: „macht nur ja nicht wieder einen aufstand!“ wie der von 70, der grausam niedergeschlagen wurde. auch die bergpredigt könnte betroffen sein: dem bösen nicht widerstehen, „wenn einer dich nötigt, eine meile mit ihm zu gehen, mit dem gehe zwei“ – nur ja nicht wieder eine solch grausame reaktion provozieren. im aktuellen „reformiert.“ wird auch fest geglaubt, dass jesus nicht gewalttätig gewesen sei. das hat meines erachtens keinen sinn. historische wahrheit ist nicht eine frage des glaubens. eine frage des glaubens ist der auferstandene – nicht nur, aber nicht zuletzt wir als leib christi. damit habe ich eben „etwas für meine glaubensüberzeugung getan.“ und hoffentlich nicht nur für sie. und nicht allen erwartungen entsprochen. mit „aussicht auf ein picknick“, dh aufgrund der verheissung, dass wolf und lamm zusammen lagern werden, „und der löwe wird stroh fressen.“
1. In einem Kreis von Menschen, welche mit der Kirche nichts mehr anfangen können und nur noch das offensichtlich Schlechte darin sehen, zu zugeben, dass ich mich in der Kirche engagiere und überzeugt bin, dass es gut ist.
2. Es ist mir wohl so wie es zur Zeit ist und oder Kritik von andern
3. Meine Überzeugung, dass es nötig ist.
4. Ui, habe ich was verpasst!!??
5. Nachdenken, warum. Aufschreiben was ich das nächste Mal besser machen könnte.
1. Erstarrten Traditionsballast aus meiner Gottesdienstgestaltung entfernt und alle Einwände dazu ausführlich angehört.
2. Die eigene Bequemlichkeit.
3. Eine innere Stimme. Ein Geistesblitz. Ein brennendes Herz.
4. Interessiert.
5. Jemanden nach dem Weg fragen. Neue Route suchen. Erst mal etwas essen.