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Wenn der Roboter betet…

Capcha I am not a robot icon.

Das mit künstlicher Intelligenz arbeitende Sprachmodell ChatGPT kann Texte verfassen und Wissen logisch verknüpfen. Die Möglichkeiten scheinen unendlich und sorgen für Kontroversen. Wir haben das Sprachmodell zur aufgefordert ein Gebet zur Kirchenreform zu schreiben. Mit folgendem Ergebnis:

Herr, wir beten zu dir für die Erneuerung der Kirche,
für eine Reform, die sie wieder zu einem Ort der Hoffnung macht.
Lass uns nicht mutlos werden von den Schwierigkeiten,
sondern lass uns fröhlich vorangehen und deine Botschaft verbreiten.

Gib uns die Weisheit und die Stärke, die wir brauchen,
um die Kirche zu dem Ort zu machen, den sie sein sollte.
Ein Ort der Liebe, des Friedens und der Gemeinschaft,
ein Ort, an dem jeder willkommen ist, unabhängig von seiner Herkunft.

Lass uns die Unterschiede zwischen uns überwinden,
und lass uns uns gegenseitig mit Respekt und Liebe behandeln.
Gib uns die Kraft, den Mut und die Entschlossenheit,
um die Kirche zu einem besseren Ort zu machen, in dem du verehrt wirst.

Wir vertrauen auf dich, Herr, und wir glauben an deine Macht,
um unsere Herzen und unsere Kirche zu erneuern.
Wir beten dafür, dass deine Liebe und dein Segen uns begleiten,
auf diesem Weg der Erneuerung und Reform. Amen.

Als künstliche Intelligenz gibt ChatGPT auf Nachfrage zwar an, an keinen Gott zu glauben, dennoch liefert ChatGPT auf Anfrage auch Predigten, Bibelstellenauslegungen oder einen Klagepsalm zur Situation der Kirche.  Dies führt zu einer ganzen Reihe von Fragen: Wäre es legitim das Gebet einer künstlichen Intelligenz im Gottesdienst zu verwenden? Wer betet und wer wendet sich an Gott, wenn wir als Gemeinde einfach die Worte der künstlichen Intelligenz nachsprechen? Was meinen Sie dazu?!

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Verfasst von Claudia Daniel-Siebenmann

Ich bin Deutsche und Schweizerin, Lutherisch und Reformiert, berufstätig und Mutter, promovierte Naturwissenschaftlerin, Kommunikationsfachfrau und Theologin. Vor allem aber bin ich unterwegs, «denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.» (Hebr. 13,14) Ich arbeite in der Arbeitsgruppe 6 «Digitalisierung» der Kirchenreform 26/30 mit und bin Leiterin Kommunikation der Reformierten Landeskirche Aargau.

1 Kommentar

  1. Manchmal fehlen einem die richtigen Worte, um das auszudrücken, was einen gerade bewegt. Nicht jeder kann seine Gedanken zu Papier bringen. Da ist so eine KI vielleicht hilfreich für einen Textvorschlag. Ich würde den Text dann wohl noch anpassen, weil nicht alles 100% passt. Wenn aber der Text dem entspricht, was ich ausdrücken möchte, könnte ich es mir vorstellen, das Gebet einer KI zu verwenden. Allerdings bleiben die Gebete eher „allgemein“ und die persönliche Note fehlt eventuell.
    Theologisch geschulte Menschen sind aber sicher in der Lage, ihre eigenen Gebete zu verfassen. Das sollte weiterhin Standard im Gottesdienst bleiben.
    Das im A&O abgedruckte Gebet ist aber sehr schön.

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