
Es stürmt.
In unserer Zivilisation müssen Menschen sechzig Stunden pro Woche arbeiten, obwohl sie Kinder haben, wichtige Jobs in Pflege, Bildung, Journalismus und fast überall fordern mehr als sie den Arbeitenden an Lohn oder Wertschätzung geben. Erholung wird kaum jemandem gegönnt.
Die Ressourcen, die da der Basis, dem Zusammenleben von gewöhnlichen Menschen geraubt werden, fehlen auch den Kirchen.
Dafür endloser Konsum, immer grössere Packungen, mehr Billigprodukte, neue Kleider, neue Handtaschen, neue Handys, voluminösere Autos, Erholung höchstens am fernen Strand.
Derweil zanken sich Topbanker um Boni in Beträgen, die Löhne von Normalsterblichen weit übersteigen, Pensionskassen füllen ihre Kassen und Anlageportfolios bis zum Bersten, milliardenschwere globale Unternehmen werden von Schwerreichen zur Pflege des Egos aufgekauft, wir bauen an KI, an Monstertrucks und Marsraketen. Höher, schneller, mehr.
Die Ressourcen, die da der Basis, dem Zusammenleben von gewöhnlichen Menschen geraubt werden, fehlen auch den Kirchen. Die Ressourcen werden knapper. Freiwillige werden weniger. Wer dauernd am Rennen ist, hat selten Zeit für andere.
Aber wir schweigen wie die Lämmer, und werden wohl die Räuber wieder in ihre Ämter und auf ihre Posten wählen und ihre Produkte kaufen, weil wir uns nichts anderes vorstellen können.
Pfingsten, das Wehen des göttlichen Geistes, von Liebe, von Zuwendung zum Menschen: Das würde auch heissen aus dem Babel-Projekt auszusteigen und wieder zu leben. Zur Ruhe kommen, Verständnis entwickeln für andere und für eigene verborgene Seiten. Nicht nur sich etwas gönnen, sondern allen etwas gönnen.
Vielleicht müssen wir Leben und Geld trennen. Nichts mehr für Geld tun. Löhne abschaffen, um frei zu werden, das zu tun, was wichtig und Herzensangelegenheit ist. Gott und den Nächsten geben, was Gott und den Nächsten zusteht – und Geld wieder zu dem machen, was es einmal war: ein Zahlungsmittel für Wichtigeres.
Mit den frei werdenden Ressourcen könnte man alle grosszügig versorgen mit fast allem, was es zum Leben braucht.
Nur ein Geflüster im Wind?
„. . .aber wir schweigen wie die lämmer.“ also schweigen wir nicht. als ich realisierte, dass der einstieg ins erwerbsleben nicht gelingt (invaliditätsgrad 80%, nerven), war ich leicht konsterniert. es wäre für mich eine selbstverständlichkeit gewesen. aber andererseits war es mir geradezu egal: die menschheit, sagte ich mir, hat ganz andere probleme als die integration aller ins erwerbsleben. unter „eigenen verborgenen seiten“ verstehe ich eine andere weltwahrnehmung, die es ermöglicht, die welt so wahrzunehmen, dass man nicht zu viel davon braucht. in zahlen: ich lebe mit unter 24’500 pro jahr. dazu braucht es mehr glück und auch etwas verstand, eine wohnung für 540 pro monat zu finden, die erst noch gut ist, wovon es wenige gibt, und sie zu halten. konstitutiv für dieses leben ist etwas, was ich nicht von jesus habe, sondern von buddha. immer wieder suche ich ein wort, das besser wäre als „meditation“. letzthin kam ich, hergeleitet von metánoia (umkher, umgeistern), auf metápoda (umfüssern), evtl besser metápoida. oder am besten metapedieren und metapedition (das lateinische pes kennen wir ja schon vom pedal). auch eine freie beziehung zum metaverse. „du hast ihm alles unter die füsse gelegt“, heisst es psalm 8, „untertan“ gemacht (vgl hebr 2.8), aus dem schöpfungsbericht, was zu vielen kontroversen anlass gegeben hat. im lotussitz wird mir nun alles a u f die füsse gelegt – und so die welt vielleicht vom kopf auf die füsse gestellt. auch bei einigen andern sitzweisen. „alles euch untertan“ als „alles ist euer“. auf den füssen, (als schemel) unter den füssen, unter mir (wie ein meditationsplatz) – aspekte der drei worte „alles in allem“: keine notwendigkeit, es ein zweites mal zu haben, in besitz zu nehmen oder (aus angst davor) zu dominieren. (1kor 1.23, 13.9-12, 15.28) denen, die im erwerbsprozess sind, und auch denen, die in der demokratisch beschlossenen armee ihren dienst tun, begegne ich seit jeher mit nicht zu geringer achtung. in allen drei punkten (ausstieg und doppelte achtung, aaa), bin ich mit der zeit immer salonfähiger geworden.